In einem Prothesen-Zentrum in Neuseeland

 

 

Das Wort Prothese bezieht sich auf ein „aus körperfremdem, unbelebtem Material hergestelltes—Ersatzstück—zur möglichst vollkommenen Substitution eines Körperteils“.

Prothetik ist „das mit Herstellung von Prothesen befasste Teilgebiet einer medizin. Disziplin“. (Roche Lexikon Medizin).

Angefertigt werden die Prothesen von Orthopädiemechaniker beziehungsweise Orthopädietechniker.

 

 

I.                   Wie wird eine Beinprothese angefertigt?

 

Die meisten Patienten suchen das Zentrum auf, weil sie eine Beinprothese benötigen. Dafür wird über den verheilten Stumpf zunächst eine Art Strumpf gezogen. Dann nimmt man einen Gipsabdruck, aus dem wiederum ein exaktes Duplikat des Beinstumpfes gegossen wird. Mithielfe dieses Modells wird dann der Schaft hergestellt, an dem später die Prothese befestigt wird. Das sind allerdings nur die ersten Schritte auf dem Weg zu einer vollwertigen Beinprothese. Bei einem neueren, genaueren Verfahren wird der Stumpf mithilfe von CAD/CAM-Programmen elektronisch vermessen. Anschlißend fräst eine Maschine exakte Kopie des Stumpfes.

Ein besonders beeindruckendes Stück war ein hydraulisches Kniegelenk auf einem thermoplastischen Schaft, der sich bei höherer Temperatur so anpassen lösst, das er möglichst baquem sitzt. Weltweit bieten verschiedene Hersteller diese Artikel in ausführlish bebilderten Katalogen an.

Wenn die Beinprothese so gut wie fertig ist, erhalten der Schaft,das Knie, die Oberfläche und die Fußteile den letzten Schliff, um einen möglichst natürlichen Gang zu ermöglichen. Zum Schluss verschwinden die „knochen“ der Prothese unter einer Schaumstoffhüle. Schlißlisch wird die Prothese dem verblibenen gesunden Bein optisch so gut wie möglich angepasst.

Hat ein Patient eine gewisse Sicherheit erlangt, erhält er einen Termin bei einem ortopädischen Chirurgen, der in dem Zentrum Sprechstunden hat. Bei dieses Gelegenheit wird die neue Prothese noch einmal gründlich geprüft, um eine optimale Funktion zu gewährleisten.

 

 

II.              Kinder und Sportlel als Patienten

 

Dort war eine winzige Handprothese.Derartige Prothesen würden schon kleine Kinder erhalten, die erst 6 Monate alt sind. Auf diese Weise sollen sie darauf vorbereitet werden, später mit einer Hand-oder einer Armprothese zurechtzukommen. Ohne diese Vorbereitung würden die Kinder sich daran gewöhnen, nur einen Arm zu benutzen, und hätten eventuell Probleme, beide Arme zu gebrauchen.

Außerdem, vor einigen Jahren anlässlich der Paralympics in Australien ein europäischer Hersteller einen Container mit Passteilen für Sportprothesen nach Sydney geschickt hatte. Die Passteile wurden den Teilnehmen gratis zur Verfügung gestellt, wobei von Orthopädiemechanikern, unter anderem aus Neuseeland, betreut wurden. Einige dieser Passteile sind speziell für Sportler entwickelt worden. Als Beispiel: Spezialmaterial hergestelltes Knöchel-Fuß-Passteil, das die natürliche Elastizität des Fußes besitzt.

 

III.          Moderne Entwicklungen

 

Was hält die Zukunft auf dem Gebiet der Prothetik bereit?

 

Is einer computergesteuerten Beinprothese, die in Neuseeland derzeit von mindestens einem Patienten getragen wird. Offenbar reagiert diese Prothese auf eingebaute Drucksensoren und ermöglicht eine natürliche Gehbewegung.

In einigen Ländern arbeiten erfahrene orthopädische Chirurgen an der Osteointegration. Bei diesem Verfahren wird unmittelbar nach der Amputation in den Stumpf ein spezieller Zapfen eingesetzt, an dem die Prothese befestigt wird. Damit werden Gipsabgrüsse und Schäfte überflüssig.

Ein weiteres Forschungsgebiet befasst sich mit der Integration von Sensoren in Nervenfasern, was den Patienten befähigen soll, seine Prothese durch Gedankenkraft zu steuern. In den Vereinigten Staaten und in einigen anderen Ländern hat man statt Prothesen sogar einige wenige echte Hände transplantiert. Allerdings handelt es sich hierbei um ein relativ umstrittenes Verfahren, weit die Patienten lebenslang immunsuppressive Medikamente einnehmen müssen.

Im Bereich der Armprothesen haben mittlerweile so genannte myoelektrische Systeme Einzug gehalten. Dabei nehmen Elektroden elektrische Impulse von den im Stumpf verbliebenen motorischen Nervenfasern auf. Diese Impulse werden dann elektrisch verstärkt, um elektronische Bauteile in der Prothese auszusteuern. Bei den neusten Verfahren für Prothesen der oberen Gliedmaßen wird die Armprothese über eine Computerschnittstelle exakt auf den jeweiligen Träger eingestellt.

 

 

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